Herbstzeit in der Waldwichtelgruppe 2019

Der Herbst, der Herbst, der Herbst ist da…

Wenn das neue Kindergartenjahr beginnt, ist die Herbstzeit schon recht nahe, und das erste Ernten beginnt.
Fallobst aus dem Garten oder von den Kindern mitgebrachtes Obst und Gemüse, wird bei uns verarbeitet und ein guter Duft von Apfelmus oder anderen leckeren gebackenen Sachen, zieht durch den Kindergarten.
Der Herbst ist auch die Zeit des Einsammelns, und in der die Blätter fallen. Bei unseren Spaziergängen in den Wald, sammeln wir viele Kastanien, Eicheln, Nüsse und bunte Blätter ein.

Herbstzeit – ist auch Apfelzeit.
Anhand des Apfels lässt sich mit Kindern anschaulich das Heranwachsen, Reifen und Ernten von Früchten erleben.

Mit dem Lied: „Der Reifen ist rund. Der Reifen hat einen Mittelpunkt.“
Beginnen wir unser pädagogisches Angebot. Die Kinder legen den Reifen mit einem roten Tuch aus.
Eine verhüllte kleine Schale mit Apfelkernen wird in das Bild gestellt. Der Inhalt wird entdeckt. Jedes Kind erhält einen Kern und wir betrachten die Kerne zusammen.

„Ich bin der Apfelkern.
Ich bin klein und braun.
In mir ist Kraft zum Wachsen und zum Blühen.“

Nach der Anschauung spielen wir leibhaft, was mit dem Kern geschieht, was aus ihm wird.
In die Erde kommen–ruhen-keimen-einwurzeln-nach oben durchbrechen-nach oben sich ausstrecken-sich verzweigen-blühen-Frucht ansetzen-Frucht tragen.
„Ein Kern klitzeklein, ein Kern klitzeklein. Der Kern hat die Kraft mal ein Baum zu sein.“

Ein Korb mit Äpfeln wird in den Kreis gebracht. Wir beschauen ihn, fassen in Worte, was wir sehen.
Die Kinder halten den Apfel am Stil, um seine Schwere und das am-Baum-Hängen zu erspüren.
Mit dem Apfel an der Hand stellen die Vorschulkinder gemeinsam einen Apfelbaum dar. Die anderen Kinder pflücken die Äpfel vom Baum und sammeln sie in einem Korb wieder zusammen.

Wir gestalten dazu ein Apfelbild.
Die Vorschulkinder legen jeder für sich mit einer Schnur den Umriss eines Apfels.
Jedes Vorschulkind, sucht sich ein anderes Kind aus, das den Apfel füllen darf mit verschiedenen Legematerialien zu gestalten. Zum Schluss betrachten wir unsere verschiedenen Äpfel in der Mitte.
Mit dem Lied: „Wir sagen Gott Dank, wir sagen Gott Dank, für den Kern, für den Baum und die Äpfel hab Dank!“ beenden wir den Kreis.

 

Im Herbst verbinden wir das Danken mit einem besonderen Fest, nämlich dann, wenn alles Korn für das tägliche Brot gereift und eingebracht wird.
Wir bekommen Weizenähren und dreschen sie über viele Tage aus.
Das Getreide wird verlesen und mit viel Anstrengung in der Handmühle und mit Holzklötzen zu feinem Schrot vermahlen.

Unsere Jungen, waren so begeistert von der kleinen Handmühle, dass sie auf der Terrasse eine große Mühle mit verschiedenen Materialien konstruierten.

Z unserem Projekt besuchen wir die Steffelmühle in Passau.
Der Mühlenbesitzer Herr Hindringer zeigt uns das große Mühlenrad, welches das zweit größte in ganz Deutschland ist.

Herr Hindringer zeigt uns in der Mühle die verschiedenen Getreidesorten und läßt diese die Kinder mit allen Sinnen erfahren. Sie durften in einen großen Sack mit Weizen ganz tief mit ihren Armen und Händen eintauchen.

Danach kippen die Kinder mit aller Kraft den großen Weizensack, in eine Bodenluke.
Von dort wird das Korn mit Schälchen an einem Förderband weiter transportiert.

Herr Hindringer führt uns über die abenteuerliche, steile Holzstiege zum Dachboden.
Dort steht eine große Maschine, die das Korn, mit ohrenbetäubendem Geräusch, zu feinem Mehl mahlt.

Sowohl die vielen verschiedenen alten Maschinen, als auch die historischen Räumlichkeiten, bringen die Kinder immer wieder zum Staunen.

Wir bedanken uns bei Herrn Hindringer für die liebevolle, kindgerechte und mit allen Sinnen erfahrbare Mühlenführung. Die Eindrücke, Geräusche und Gerüche werden uns lange in Erinnerung bleiben.

„Wir dreschen, wir dreschen,
wir dreschen das Korn,
und ist es gedroschen,
so geht es von vorn.
Die Schlegel, die fliegen,
sie fliegen im Takt.
Schlag i na, schlag du na,
klipp klapper di klapp.

Wir sammeln die Körner in Säcke
Und tragen sie fort eine Strecke.
Wir bringen gebückt, aber munter
Alles zur Mühle hinunter.

Klipp klapp, mal das Mehl,
dass es an Brot uns nicht fehl.

Sause brause, lieber Wind,
hier auf unserem Hügel,
unsere Mühle will geschwind
drehn die großen Flügel.
Auch beim Wasserrad wird Mehl gemahlen.

Mahle, Mühle, mahle,
Wasser läuft zu Tale.
Mühlrad klappert Tag und Nacht,
bis das Korn zu Mehl gemacht.

 

 

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